Pathologischer Perfektionismus ist eine extreme und ungesunde Form des Perfektionismus, bei der der Drang, Fehler zu vermeiden und unrealistisch hohe Standards zu erfüllen, zu erheblichem psychischem Leid, Funktionsbeeinträchtigungen und verminderter Lebensqualität führt.

pathologischer Perfektionismus typische Muster
- Unrealistisch hohe Erwartungen an sich selbst (und manchmal auch an andere).
- Übermäßige Angst vor Fehlern, die oft als persönliches Versagen interpretiert werden.
- Grübeln und Gedankenkreiseln
- Selbstwert ist stark an Leistung und Erfolg geknüpft.
- Chronische Unzufriedenheit, auch bei objektiv guten Ergebnissen.
- Vermeidungsverhalten oder Prokrastination aus Angst, nicht perfekt zu sein.
- Zwanghaftes Verhalten wie endloses Überarbeiten oder Kontrollieren.
- Erhöhtes Risiko für beruflichen Stress, Depression, Angststörungen, oder Zwangsstörungen.
- Beziehungszweifel und Relationship-OCD sind bei übersteigerten Perfektionismus häufige massiver ausgeprägt.
Pathologischer Perfektionismus wirkt lähmend, erhöht den inneren Druck, die Anspannung und führt oft zu chronischem Stress und psychosomatischer Belastung. Zudem belastet es Beziehung und Partnerschaft z.B. mit ROCD, Unzufriedenheit,

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Vier zentrale Merkmale des pathologischen Perfektionismus
- Perfektionismus verweist auf ein tiefes Bedürfnis nach Fehlerfreiheit und nie erreichbaren Ideal
Pathologische Perfektionisten und Perfektionistinnen streben nicht einfach nach „Gutem“, sondern nach dem perfekten Ergebnis. Dieses Bedürfnis entsteht oft aus dem Wunsch nach Kontrolle, Anerkennung oder dem Vermeiden von Kritik oder Ablehnung. - Perfektionismus hat unerreichbar hohe Standards
Diese Menschen setzen sich Ziele, die oft über das realistisch Erreichbare hinausgehen. Sie glauben, nur dann “genug” zu sein, wenn sie das Ideal erreichen – ein Zustand, der in der Realität selten oder nie eintritt. Das führt zu Frustration, Selbstkritik und manchmal zu Erschöpfung oder Burnout. - Perfektionismus hat Angst vor Fehlern und sieht Fehler als Bedrohung oder Makel
Fehler werden nicht als Teil des Lernprozesses betrachtet, sondern als Beweis persönlicher Unzulänglichkeit. Diese verzerrte Bewertung erzeugt Angst, Scham und manchmal auch ein Vermeidungsverhalten (z. B. Aufgaben nicht beginnen oder nicht abschließen). - Perfektionismus überträgt hohe Erwartungen auf andere
Menschen mit pathologischem Perfektionismus neigen auch dazu, ihr rigides Denken auf ihr Umfeld zu projizieren. Wenn andere ihren hohen Standards nicht entsprechen, reagieren sie oft mit Ungeduld, Enttäuschung oder Kritik. Das kann zwischenmenschliche Beziehungen belasten.
Pathologischer Perfektionismus in Partnerschaft und Familie
Insbesondere in engen Beziehungen zeigt sich oft ein hoher Anspruch an sich selbst und andere. Pathologischer Perfektionismus betrifft oft auch das Privatleben. Der Wunsch, in der Familie, Partnerschaft oder Erziehung alles „richtig“ zu machen, führt häufig zu innerer Anspannung, Kritik an sich selbst und anderen, sowie belasteten Beziehungen. Perfektionistische Erwartungen verhindern echte Nähe und Leichtigkeit im Miteinander.
Der Wunsch, eine „perfekte“ Partnerin, ein „idealer“ Vater oder eine stets ausgeglichene Mutter zu sein, erzeugt häufig Druck, Überforderung und Unzufriedenheit. Fehler werden als persönliches Versagen empfunden, und auch kleine Abweichungen vom eigenen Idealbild führen zu Selbstkritik oder Konflikten mit nahestehenden Menschen.
Gerne begleite ich Sie dabei, mehr Selbstakzeptanz zu entwickeln, gelassen mit Fehlern umzugehen und die Dynamik hoher Ansprüche in Familie und Beziehung zu verstehen und positiv zu verändern.
pathologischer Perfektionismus – psychologische Hilfe
Pathologischen Perfektionismus abbauen – wie geht das?
Pathologischen Perfektionismus abzubauen erfordert ein bewusstes Umdenken und gezielte Verhaltensveränderung. Das Ziel ist nicht, alle Ansprüche oder das Streben nach Qualität aufzugeben, sondern einen gesunden, flexiblen Umgang mit Fehlern, Ansprüchen und Leistung zu entwickeln.
Im Berufsalltag kann ein hoher Anspruch an sich hilfreich sein – doch bei pathologischem Perfektionismus wird dieser zum dauerhaften Stressfaktor. Die Angst, Fehler zu machen oder nicht gut genug zu sein, führt häufig zu Überstunden, Erschöpfung und dem Gefühl, nie genug zu leisten.
Viele Betroffene erleben innere Unruhe, übermäßige Selbstkritik oder sogar erste Anzeichen von Burnout. Leistungsdruck und Vergleiche verschlimmern oft einen Kreislauf aus Selbstzweifeln, Versagensangst und Aufschieben. Fehler werden als persönliches Scheitern empfunden, und neue Situationen sind oft mit Schuldgefühlen besetzt, die Motivation weicht oft chronischer Überforderung.
Gerne unterstütze ich Sie dabei, den eigenen Perfektionismus besser zu verstehen, realistische Ansprüche zu entwickeln und sich im Arbeitsalltag mit mehr Selbstfürsorge und Gelassenheit zu bewegen.
Wege aus dem Perfektionismus

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Das Seminar + Coaching Perfektionismus Mindset stärkt Ihre Fähigkeit und Kompetenz im Umgang mit zuviel Perfektionismus. Es unterstützt Sie in der Überwindung perfektionistischer Tendenzen und hilft Ihnen Wege aus dem Perfektionismus und ein pragmatisches Mindset zu entwickeln.
Die individuellen psychologischen Ursachen und Mechanismen des Perfektionismus werden dabei systematisch analysiert und die Teilnehmenden erhalten persönliches hilfreiches Feedback. Ein hoher Lösungsfokus ermöglicht pragmatische Lösungen zu finden, die für Ihre Person, Situation und Ihren Arbeitsaufgaben + Kontext passen.