Listerien sind für viele Menschen mit Kontaminationsangst, Waschzwang und Mysophobie ein Thema. Denn Mysophobiker haben unter anderem Angst vor einer Kontamination mit Bakterien und dazu zählen auch die Listerien.
Listerien sind Bakterien, die Lebensmittelvergiftungen und Krankheiten wie Listeriose verursachen können. Listeriose kann bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder schwangeren Frauen zu schweren Komplikationen führen.
Mysophobie Angst vor Listerien übermäßig
Für Menschen mit Mysophobie und einer Zwangsstörung kann die Angst vor Listerien jedoch übermäßig und irrational sein. Viel der Betroffenen Grübeln extrem und haben massive Zwangsgedanken rund um ein mögliche Kontamination. Sie können sich sehr darum kümmern, was sie essen und woher es stammt, oder bestimmte Lebensmittelgruppen vermeiden, die sie als riskant betrachten. Dies kann zu einem eingeschränkten Essverhalten und sozialer Isolation führen.
Mysophobie und Listerien
Hygiene und regelmäßiges Händewaschen, sorgfältige Lebensmittelhygiene und angemessene Lagerung von Lebensmitteln sind in normalen Umfang geeignet das Risiko von Krankheiten zu minimieren. Für Menschen mit Mysophobie und Zwang ist es extrem schwierig, das richtige Maß an Vorsicht zu finden und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gesundheitsbewusstsein und Lebensqualität zu erreichen.
der Kühlschrank – Ort des Grauens
Der Kühlschrank ist ein Ort, an dem Lebensmittel gelagert werden. Kühlschränke können daher als potenzielle Quelle für Bakterien und Keime wahrgenommen werden. Dies kann dazu führen, dass Mysophobiker starke Ängste haben, wenn sie den Kühlschrank öffnen oder darin Lebensmittel aufbewahren.
Mysophobie und Listerien
Besonders häufig wird die Angst bei Mysophobikern mit Listerienangst ausgelöst durch
- Rohmilchprodukte wie Milch, Käse und Eiscreme
- Rohe oder unvollständig gekochte Fleischprodukte wie Rindfleisch, Schweinefleisch und Geflügel
- Wurst mit rohen Anteilen
- Meeresfrüchte wie Austern und roher Fisch
- Gemüse wie rohe Karotten und Salat, die mit Listerien kontaminiert sein könnten
- Verarbeitete Lebensmittel
Kühlschränke sind dazu konzipiert Lebensmittel sicher zu lagern, indem sie sie bei kühlen Temperaturen halten und somit das Wachstum von Bakterien und Keimen verlangsamen. Zudem sind nicht alle Lebensmittel mit Listerien kontaminiert und die meisten Menschen entwickeln keine Symptome wenn sie mit Listerien in Berührung kommen.
Mysophobie und Listerien ist die Angst irrational?
Die Angst vor Listerien ist nicht per se irrational, da Listerien tatsächlich ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen können. Listerien sind Bakterien, die Lebensmittelvergiftungen und Krankheiten wie Listeriose verursachen können, die bei bestimmten Bevölkerungsgruppen, wie beispielsweise bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder schwangeren Frauen, zu schweren Komplikationen führen können.
Jedoch kann bei Menschen mit Mysophobie, die eine übermäßige Angst vor Bakterien, Keimen und Schmutz haben, die Angst vor Listerien überproportional und irrational sein. Sie können beispielsweise bestimmte Lebensmittelgruppen vermeiden, die sie als riskant betrachten, obwohl diese in der Regel sicher sind, oder übermäßig hygienische Maßnahmen ergreifen, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen.
die richtige Balance finden
Mysophobie und Listerien: Für Menschen mit Mysophobie kann es daher wichtig sein, eine ausgewogene Einstellung zur Lebensmittelhygiene zu entwickeln und sich auf wissenschaftlich fundierte Informationen zu verlassen, um ihre Ängste in einem angemessenen Maße zu bewältigen.
Eine kognitive Verhaltenstherapie kann hierbei helfen, indem sie Betroffenen dabei hilft, ihre Denkmuster zu ändern und neue Verhaltensweisen zu erlernen, um ihre Ängste zu überwinden und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gesundheitsbewusstsein und Lebensqualität zu finden.
Kontaminationsangst ohne physische Kontamination
Mysophobie und Listerien (-angst) belasten die Partnerschaft
Auch im Umgang mit Listerien belasten Mysophobiker Ihre Paarbeziehung und sehr oft kommt es zu Paarproblemen, Konflikten und Streit. Im Extremfall ziehen sich die Betroffenen zurück und können gar nicht mehr aus dem Haus berufliche Probleme und wirtschaftliche Ängste sind in einigen Fällen Folgeerscheinungen.
Der Partner oder die Partnerin wird massiv kontrolliert und muss sich den zwanghaften Reinigungs- und Hygienestandards anpassen. Die Mysophobiker reagieren sehr oft extrem emotional auf potentielle Verunreinigung oder auf das “bloße Anfassen” anderer Objekte. Die Nerven liegen blank und die Diskussionen nehmen kein Ende.
Hilfreich ist in vielen Fällen eine unterstützende Paartherapie, Paarberatung und Paarcoaching um die Beziehung und den Partner / die Partnerin zu entlasten.
Mysophobie Therapie
Die wichtigsten Schritte um aus der Mysophobie herauszukommen sind:
- In meiner Praxis in Aschaffenburg bearbeiten wir die zugrundeliegende Angst
- Atemtechniken, Muskelentspannung, Autogenes Training und Werkzeuge der Körperarbeit um die extreme Anspannung, nervliche Erregung und Überaktivierung zu reduzieren
- die mentalen kognitiven Muster der Mysophobie erkennen
- die Grübelgedanken rund um die Kontamination erkennen und reduzieren
- Um- und Neuinterpretation der befürchteten Kontamination
- schrittweises Austesten und Weglassen der “Dekontaminationshandlungen”
- Reduktion der Reinigungs- oder Waschhandlungen
Ergänzend und unterstützend zum Thema Mysophobie und Listerien bieten wir auch ein Coaching für kritische Situationen sowie ein Coaching bei Angst. Weitere Aspekte siehe auch: Angst Aschaffenburg.
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