Waschzwang

Waschzwänge beruhen auf dem Bedürfnis sich ständig zu waschen oder zu reinigen, um ein befürchtete Kontamination oder Verunreinigung loszuwerden. Im Extremfall äußert sich ein Waschzwang auch als Panik beim Duschen versehentlich “saubere” oder “kontaminierte” Stellen zu berühren. Im schlimmsten Falle “absichtlich” etwas anzufassen, das nicht gewaschen, unrein oder kontaminiert ist…. Viele Betroffene haben eine massive Kontaminationsangst oder Mysophobie.

Waschzwänge entstehen, wenn Menschen immer wieder das starke Bedürfnis haben, sich oder Dinge zu waschen, weil sie große Angst vor Schmutz, Bakterien oder Krankheiten haben. Diese Angst ist oft so stark, dass sie sich nur beruhigen können, indem sie sich sehr oft waschen, auch wenn das eigentlich nicht nötig ist. Manchmal fühlt man “sich auch selbst schmutzig” und versucht das immer wieder abzuwaschen.

Viele Menschen mit Waschzwängen haben übermäßige Ängste vor Schmutz, Keimen oder Krankheit und glauben, dass sie durch Waschen etwas Schlimmes verhindern können. Durch das Waschen fühlen sie sich kurzzeitig besser, aber das Waschen verstärkt den Zwang und der Waschzwang eskaliert.

Ein Teil der Betroffenen hat die übersteigerte Angst selbst die Ursache der Verunreinigung zu sein und andere Menschen dadurch zu schädigen. Schlechte Gefühle, schlechte Gedanken oder körperliche “Unreinheit” wird hier scheinbar ab- und weggewaschen, um andere Menschen zu schützen. Die Waschhandlung reduziert scheinbar die Angst, aber verstärkt den Waschzwang und das Waschverhalten wird immer massiver…

den Waschzwang abbauen

Die wichtigsten Schritte um aus dem Waschzwang herauszukommen sind:

• extreme Anspannung, nervliche Erregung und Überaktivierung reduzieren. In der Praxis greife ich zurück auf Atemtechniken, Muskelentspannung, Autogenes Training und Werkzeuge der Körperarbeit ein
• die mentalen Zwangsmuster erkennen, verstehen und benennen. Das klingt scheinbar einfach, ist für die Betroffenen aber nicht leicht und braucht individuell passende Hilfsmittel.
• die Angstgedanken, Zwangsgedanken, Imaginationen als zwangsvermittelt erkennen und benennen
• Konfrontationsübungen mit den kontaminierten Objekten (Reduktion der Kontaminationsangst durch angeleitete Konfrontationstherapie) sowie dem Waschzwängen (es aushalten nicht zu waschen ohne Ablenkung oder weitere Rituale)
• je nach Einzelfall und Art der Kontaminationsangst und des Waschzwangs sind individuell unterschiedliche Vorgehensweisen hilfreich, gerne berate ich meine Klienten bzgl. der für Sie passenden Vorgehensweise.

Waschzwänge abbauen über Verhaltenstherapie

Meine Praxis bietet Ihnen Psychotherapie nach HPG (Heilpraktikergesetz) und wir nutzen je nach Symptomatik und persönlicher Situation bei Waschzwängen die Verhaltenstherapie. Beim Waschzwang greifen wir z.B. zurück auf Expositionsübungen.

• Bei Expositionsübungen geht es darum, sich absichtlich den Dingen oder Situationen auszusetzen, vor denen man Angst hat (z.B. etwas anzufassen, das man für schmutzig hält).
• Der wichtige Teil ist, dass man danach nicht den Zwang ausführt, also zum Beispiel nicht die Hände wäscht. Das klingt für viele Betroffene sehr schwierig deswegen braucht es auch eine therapeutische Unterstützung.
• Anfangs fühlt man sich dabei sehr unwohl, aber mit der Zeit merkt man, dass die schlimmen Gedanken rund um das “Waschen” oder nicht-Waschen an Bedeutung verlieren und dass die Angst nachlässt. Bei weiteren Übungen lernt man, wie es langsam gelingt ohne Angst zu sein.

den Waschzwang kognitiv + mental bearbeiten

Bei Waschzwang hat man oft übertriebene oder falsche Gedanken. Deswegen ist es im Rahmen der Therapie wichtig Hilfsmittel an die Hand zu bekommen, um seine Gedanken zu überprüfen und anders zu denken. In der Therapie lernt man, nicht nur ängstlichen Gedanken zu erkennen, sondern auch den Fokus bewusst anders zu setzen.

körperlich der Angst und dem Zwang entgegenwirken

Eine hohe Anspannung und körperliche Verkrampfung, hektisches Verhalten und körperliche Angstsymptom bilden eine massive Grundlage für die Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Der Waschzwang führt vielfach auch zu chronischer Daueranspannung und Folgeproblemen wie Depression oder Burnout.

Kontrollzwänge

Kontrollzwänge erfordern vielfach ein ähnliches Vorgehen. Gerne unterstütze ich Sie auch bei dieser Thematik, die in einigen Fällen zusätzlich besteht.

Kontrollzwang